Neubau Sportzentrum Jahnstraße
Eschweiler, DE
Bildung, Wettbewerb

Realisierungswettbewerb, 3. Preis

Wettbewerb Sportzentrum Jahnstraße

Kompaktes Volumen – viel Freiraum

 

Die unmittelbare Nachbarschaft, die Anforderungen an die Freiflächen und die räumlichen Abhängigkeiten bilden die Grundlage des städtebaulichen und architektonischen Konzeptes für den Neubau des Sportzentrums in Eschweiler. Durch die Stapelung der Funktionen entsteht ein kompaktes Volumen, das sich in drei zueinander gestaffelten Baukörpern darstellt. Die Baukörper ordnen sich im westlichen Grundstücksteil an, wodurch im Osten, in Richtung Jahnstraße, ein Entreeplatz mit neuer Adresse entsteht. Hier wird zukünftig der Linienbus- und der Hol- und Bringverkehr über einen Kreisverkehr abgewickelt. Der neue Entreeplatz bietet Aufenthaltsqualität und fördert den Austausch sowie die Kommunikation im Stadtraum. Über den Vorplatz gelangt man in das vertikale Foyer, welches als Gelenkraum zwischen allen Funktionen vermittelt. Durch diese zentrale Lage ist das Foyer in der Lage, die beiderseitigen Funktionen sowohl zu trennen als auch zu verbinden. Die nördliche Versorgungsstraße dient zukünftig lediglich dem Erreichen der Tiefgarage und der Pausenhoffläche und kann entsprechend reduziert werden.

Ganz selbstverständlich entstehen durch die Setzung des kompakten Baukörpers qualitative Außenräume und eine neue Adresse. Die einfache, aber dennoch räumlich spannungsvolle Struktur des Gebäudes ist funktional und bietet den Nutzern vielfältige Möglichkeiten der Begegnung.

Foyer

Gut organisiert

 

Der Entwurf des Sportzentrums verfügt einerseits über klar abgetrennte Funktionsbereiche, andererseits entsteht durch das gemeinsame Foyer ein zentrales Element, das eine gute Orientierung ermöglicht. Die eindeutige Wegeführung lenkt den Fluss der Besucher zu den jeweiligen Funktionsbereichen. Über das dreigeschossige Foyer erreicht man im Erdgeschoss die neue Schwimmhalle und den Gymnastikraum. Im 1. Obergeschoss befinden sich die Sporthallen mit den dazugehörigen Geräteräumen und Umkleideräumen. Im 2. Obergeschoss gelangen die Besucher über das Foyer zur Tribüne und zum Aufenthaltsbereich.

Erdgeschoss

Das gemeinsame Foyer bietet einen barrierefreien Zugang zum Umkleidebereich der Schwimmhalle. Direkt an die Umkleideräume angrenzend befinden sich die Schwimmbecken, die über klar strukturierte Räume leicht zugänglich sind. Das Nichtschwimmerbecken und der Kleinkinderbereich sind räumlich vom Schwimmerbereich getrennt. Im Westen liegt eine großzügige Freifläche für den Sauna- und Wellnessbereich. An die Schwimmhalle grenzt ein geschützter Innenhof an, der Platz für einen Bestandsbaum bietet und ebenfalls als Außenbereich der Schwimmhalle genutzt werden kann.

Vom Umkleidebereich der Schwimmhalle, vom Foyer sowie direkt von außen aus kann der Fitness- und Gymnastikraum als eigenständige Einheit erschlossen werden.

1. Obergeschoss

Im 1. Obergeschoss führt das vertikale Foyer zu den Umkleidebereichen der Sporthalle. Von dort aus erreicht man die einzelnen Hallen der 3-Feldsporthalle, die jeweils mit zugeordneten Geräteräumen ausgestattet sind. Diese Räume sind durch große Tore direkt mit den Hallen verbunden. Im darüberliegenden Geschoss befinden sich die Tribüne und der Aufenthaltsbereich. Die Tribüne ist so positioniert, dass alle Zuschauer einen uneingeschränkten Blick auf das Spielfeld haben. Der gesamte Sporthallenbereich wird durch Fenster im obersten Geschoss umlaufend belichtet.

Im Untergeschoss befinden sich die Tiefgarage mit den benötigten Stellplätzen und ausreichend Fläche für die Technik der Schwimmhalle.

2. Obergeschoss
Untergeschoss
Schwimmhalle

Kleiner Fußabdruck

 

Die Holz-Beton-Hybridbauweise reduziert nicht nur graue Energie während des Bauprozesses, sondern bindet und speichert auch CO₂ während des Wachstumsprozesses des Holzes. Die Verwendung regionaler Holzarten und die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen wirken sich ebenfalls positiv auf die CO₂-Bilanz aus. Die Vorfabrikation der Holzbauteile ermöglicht durch konsequente Rasterung und Wiederholung eine schnelle, ökologische sowie kostenoptimierte Bauweise. Die kompakte Flächenorganisation und die daraus resultierende optimierte Elementfassade ermöglichen eine wirtschaftliche Bauweise.

Die Dächer werden als extensive Retentionsgründächer ausgeführt, die im Sommer eine natürliche Kühlung bieten und zugleich Lebensräume für die örtliche Flora und Fauna schaffen, um die Biodiversität in der Umgebung zu fördern. Dem Erhalt des Baumbestands wird ein hoher Stellenwert beigemessen, und zusätzliche Baumpflanzungen heimischer Arten sorgen für ein angenehmes Raumklima. Der Versiegelungsgrad im Planungsgebiet wird geringgehalten, und die Verwendung von semipermeablen Bodenbelägen (z. B. Rasenliner) ist in Teilbereichen, wie den Stellplatzflächen, vorgesehen. Dezentral angeordnete Retentionsbereiche sowie artenreiche Wiesenansaaten in Randbereichen der Freianlagen vervollständigen das Bild.

Die Wärmeversorgung erfolgt vollständig über erneuerbare Energien, indem solare Strahlung und die Wärme der Außenluft genutzt werden. Der primäre Wärmeerzeuger ist eine elektrische Sole/Wasser-Wärmepumpe. Als Wärmequelle für die Wärmepumpe dienen Hybrid-Solarmodule (PVT-Module), welche durch die Kombination von Photovoltaikmodulen mit thermischen Solarkollektoren gleichzeitig Wärme und Strom erzeugen. Zusätzlich ist eine elektrische Luft/Wasser-Wärmepumpe zur Deckung der Wärme-Spitzenlast in den Zeiten vorgesehen, in denen die Wärmeleistung der PVT-Kollektoren nicht ausreicht.
Zur Wärmeübergabe werden Flächenheizsysteme (Fußbodenheizung und Deckenstrahlplatten) eingesetzt, um einen möglichst effizienten Betrieb der Wärmepumpen sicherzustellen.

 

Zur Entfeuchtung der Schwimmhalle und zur Frischluftversorgung der Sporthalle ist eine mechanische Lüftungsanlage vorgesehen, die auch die zugehörigen Nebenräume versorgt.

 

Der Strom aus den PVT-Modulen soll vorrangig im Gebäude selbst verbraucht werden. Zur Erhöhung des Eigenverbrauchs wird ein zusätzlicher Batteriespeicher installiert. Für die Netzstromversorgung des Gebäudes ist ein Transformator vorgesehen. Im Außenbereich werden mehrere Ladesäulen für Elektro-PKWs und -Fahrräder installiert.

Nachhaltigkeitskonzept
Ansicht Ost
Ansicht West
Ansicht Süd
Ansicht Nord

Bauherr: Stadt Eschweiler
Realisierungswettbewerb, 3. Preis

Christian Hölscher

Renderings: hks architekten BDA

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