Sanierung Poppelsdorfer Schloss
Bonn, DE
Bildung, Denkmal, Kultur

Denkmalgerechte Dach- und Fassadensanierung

Das Poppelsdorfer Schloss zählt zu den bekanntesten historischen Bauwerken der Stadt Bonn. Es wurde im 18. Jahrhundert unter der Regentschaft des Kurfürsten Joseph Clemens von Bayern in axialem Bezug zur Stadtresidenz nach den Plänen Robert de Cottes und Guillaume Hauberats als maison de campagne errichtet. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1715, der Bauabschluss wird auf das Jahr 1723 datiert. 1744-1756 wurde die quadratische Vierflügelanlage mit vorspringenden Eckbauten, prägnanten Mittelpavillons und von Arkaden gefasstem Innenhof durch Kurfürst Clemens August unter der Mitwirkung von Balthasar Neumann vollendet.
Nach seiner weitgehenden Zerstörung Ende des 2. Weltkrieges wurde das Gebäude 1955 wieder aufgebaut und nach vierjähriger Bauzeit fertiggestellt. Seit 1818 gehört es der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn und beherbergt heute das Institut für Mineralogie-Petrologie, das Mineralogische Museum und das Institut für Zoologie.

Um die historische Substanz des Gebäudes zu ertüchtigen und gleichzeitig die Anforderungen aktueller Bauvorschriften Rechnung zu tragen, wurden wir 2016 mit der denkmalgerechten Sanierung beauftragt. Die Sanierungsarbeiten umfassten die Restaurierung der Fassaden und die Erneuerung der Dachflächen, die aufgrund von Witterungseinflüssen und Alterung stark in Mitleidenschaft gezogen waren. Insbesondere der Erhalt und die Instandsetzung der barocken Dachkonstruktion – zum Teil noch mit Kriegsschäden – stellte eine Herausforderung dar, da historische Baumaterialien und Techniken verwendet werden mussten. Dabei wurden sowohl die Zusammenarbeit von denkmalerfahrenen Statikern als auch Historikern erforderlich, um die Authentizität des Gebäudes zu gewährleisten.

Nach der Bestandsaufnahme zur Feststellung der vorhandenen Mängel und der Erstellung entsprechender Plangrundlagen wurden alle Dach- und Fassadenflächen des Gebäudes in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz saniert. Dies umfasste den denkmalgerechten Austausch von circa 4.800 m² Schieferdeckung inklusiv Dachentwässerungssystem, 565 m² Flachdachflächen, die Sanierung von rund 6.000 m² Fassadenputzflächen inklusiv Natursteinarbeiten, 1.200 m² Fenster- und Außentürflächen, die Restaurierung von circa 150 m² historischer Geländer-Anlagen, 250 m² Beton-Deckensanierung, die Dämmung der obersten Geschossdecken, den Austausch tragender Wandbauteile in den Außenwänden, die Instandsetzung historischer Leuchten, Brandschutzmaßnahmen, die Instandsetzung des Natursteinbodens im Arkadengang und Gartenbauarbeiten. Zusätzlich wurden TGA-Maßnahmen wie der Austausch der Blitzschutzanlage, Elektroarbeiten, die Ergänzung von Klimaanlagen und Lüftung koordiniert.

Alle Arbeiten erfolgten im laufenden Betrieb in Abstimmung mit den Instituten/Nutzern und Auftraggeber.

Bauherr: BLB NRW NL Köln
Leistungen: Objektplanung Lph. 1-9
Honorarzone: IV

Die Instandsetzung der Fassaden und Dächer erhält das Schloss Poppelsdorf mit dem angeschlossenen botanischen Garten nachhaltig als wertvolle historische Bausubstanz und ist eine wichtige Zukunftsaufgabe für das architektonisch und kulturell bedeutende Gebäude – auch als Bestandteil des Campus Poppelsdorf der Universität Bonn.

Peter Wendling

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